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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Die Teufelin steckt im Detail

auto­ren/heraus­geber

titel

Die Teufelin steckt im Detail.

untertitel

Zur Debatte um Gender und Sprache.

ort

Berlin

datum

auflage

1

isbn

978-3-86599-287-1

ausstattung, umfang

broschiert, 298 s.

umschlag

umschlag

verlagstext

Die Diskussion um die sogenannte geschlechter­gerechte Sprache wird im deutschen Sprach­raum seit den 1970ern geführt. Dabei geht es um sprachliche Er­scheinungen wie das generische Maskulinum, das Pronomen man, das Binnen-I (Fußgän­gerInnen), Paar­formen (Wäh­lerinnen und Wähler) oder Partizipial­ausdrücke (Studierende, zu Fuß Gehende). Der Diskurs wird immer aggressi­ver geführt […]. Das Buch mit Beiträgen ganz unter­schiedlicher Autoren und Auto­rinnen liefert einen Über­blick darüber, was derzeit an Argumen­ten vor­gebracht wird […].

auszug aus: Ein­leitung, s. 10f.

Wenn Politik auf Sprache trifft, dann bringt das meist negative Erfahrungen mit sich. Die Rechtschreib­reform ist noch lebhaft in Erinnerung – und wurde von vielen als »ver­ordneter« Sprach­wandel wahr­genommen. Als Änderung im eigenen Sprach­gebrauch, die nicht den eigenen Be­dürfnissen entsprach. Die Vorschläge der Experten, die in­konsequente Umsetzung, die Strei­tereien in diversen Gremien, eine fehlende wirkliche Sprach­benutzungs­forschung (die heute, da Korpora digital erstellt und aus­gewertet werden können, leichter geleistet werden könnte als zu den damaligen Reform­zeiten), der vielleicht verkannte starke Unwille vieler Sprach­benutzer gegen­über einer nun selbst zu treffenden Wahl aus ver­schiedenen »richtigen« Formen, wo doch bisher galt, es könne nur eine richtige Form geben (immerhin eine Frage von Norm und Abweichung, die bisher »von oben« ent­schieden wurde und nun ziemlich übergangs­los von den Sprach­benutzern selbst entschieden werden sollte und damit viele über­forderte) – all das und manch anderes haben dazu geführt, dass diese Reform eher als un­verständliches Regelwerk erfahren wurde, das ein anderes unverständliches (aber wenigstens gewohntes) Regelwerk ablöste. Wenn dann noch wie in diesem Fall die Gründe für die Ver­änderung von vielen Sprach­benutzern nicht nach­zuvollziehen sind, weil sie weder zusammen mit ihnen heraus­gearbeitet noch ihnen gut ver­mittelt wurden – dann wird das nicht als Sprachwandel, sondern mindestens teilweise als Eingriff in den eigenen Sprach­gebrauch erlebt.

unsere stellung­nahme

Die erwähnung der rechtschreib­reform ist naheliegend, aber die parallelen gehen nicht so weit, dass man sie als «sprachwandel» bezeichnen könnte (schichten­modell).